Textschnipsel: Heimatworte

Sie begriff es erst, als sie auszog. Als sie ausgezogen und lange fort gewesen war. Als sie ausgezogen, fortgezogen und dann schließlich zu Besuch gekommen war. Da erst Begriff sie, dass es auch Worte sein konnten, in denen man Heimat findet. Dass „Zuhause“ der Ort ist, wo altvertraute Stimmen „Nicki“ statt „T-Shirt“ sagen. Wo es nicht Badetuch oder Handtuch, sondern „Duschtuch“ mit kurzem „U“ heißt. … Textschnipsel: Heimatworte weiterlesen

Kürzestgeschichte: Ein Ende

Ich sollte weinen. Etwas in mir sagt, dass es mehr als angemessen sei. Sogar verpflichtend. Mein Zögern rührt wohl daher, dass ich es bereits ahnte. Damit meine ich nicht, dass ich ahnte, was mit dir los ist oder dass es für dich bald so weit sein würde. Ich bin nur einfach nicht überrascht. Ich rufe mir bereits jetzt alle Erinnerungen ins Gedächtnis, die wir miteinander … Kürzestgeschichte: Ein Ende weiterlesen

Textschnipsel: Auf dem Weg nach Hause

Ich sitze in einem Bus aus hellem Grün. Seine Räder tragen mich rollend über porigen Asphalt, Unebenheiten die mich vibrierend erschüttern, ja gleichmäßig schläfrig erschüttern, uns alle dämmrig werden lassen. Und da sind die leisen Geräusche eines Motors, den ich nicht verstehe und eines Windes, den ich nicht fühle. In einer länglichen Tube rase ich durch eine weiche Landschaft, ja so weich aussehende Landschaft, als … Textschnipsel: Auf dem Weg nach Hause weiterlesen

Gedicht: Angriff

Ein großer, schwarzer Bär Steht geifernd hier vor mir. Bläkt Zähne weiß, Brüllend Atem heiß Und Augen voller Gier. Verschlingen will sein Körper mich, Mich fressen, ganz und gar… Will Zerfleischen, mich zerreißen, Bis ich nur noch war… Lahm sind meine Füße Und die Hände völlig taub, Bleib ich zitternd hier nun stehn. Hör mordlüsternd ihn Schnauben, Seh  mich untergehn. Sein Fell verschluckt das Licht … Gedicht: Angriff weiterlesen

Kürzestgeschichte: Wie Esel

Wenn ich jetzt gehen würde, du würdest mich nicht aufhalten. Würdest nicht mit verschränkten Armen in der Tür stehen. Würdest mir nicht nachlaufen und hallenden Schrittes meinen Namen durchs Treppenhaus rufen. Du würdest in deinem Sessel sitzen, würdest sagen: „Ja, dann geh doch einfach!“. Nichts könnte deinen Stolz erweichen. Du würdest nur sitzen und dich über meine Sturheit ärgern. Ich hätte die Tür ins Schloss … Kürzestgeschichte: Wie Esel weiterlesen

Genug von mieser Laune! ;)

Hola! Ihr Lieben, ich weiß gar nicht, ob ich euch davon schon berichtet habe, aber ich liebe Notizbücher! Sie sind für mich das perfekte Medium, meine Gedanken zu sortieren, ich weiß sie dort aufbewahrt, kann mich von einigen Loslösen und einige durch das Aufschreiben festigen. Sie bringen mir durch ihre Funktion Ruhe, aber auch allein durch den Vorgang… Ich liebe es, meine Hand dabei zu … Genug von mieser Laune! 😉 weiterlesen

Gedicht: Für den, der zu den Sternen flüstert

Einem Grashalm gleich Wiegst du dich im Wind. Umspült vom harten Ton der Zeit Biegst du dich im Strom, Der mit kalten Fingern Lüstern an dir zerrt. Klein bist du da am Boden nun, Wie alles an dir vorüber zieht… Dieser Wind, der dir die Stimme nimmt Und Kraft dir raubt, Der in deine Ohren brüllt, Bis du bist ertaubt. Er spielt mir dir, Du … Gedicht: Für den, der zu den Sternen flüstert weiterlesen

Kürzestgeschichte: Der Abend, als ich bei mir selbst zu Besuch war

Ich gieße mir Tee ein und frage mich, ob ich denn auch recht gut sitze. Wie die Fahrt war, ob beschwerlich oder mit freier Bahn. Ich neige den Kopf, während ich mir zuhöre. Rühre immerfort den längst aufgelösten Zuckerwürfel in der Tasse um. Ich verliere mich im wirbelnden Strudel der dampfend roten Flüssigkeit. Dann Blicke ich auf und muss sehen, wie sich ein Schatten über … Kürzestgeschichte: Der Abend, als ich bei mir selbst zu Besuch war weiterlesen

Ein Liebesgedicht ;)

  Was man manchmal so in alten Notizbüchern findet^^ Damals eines meiner seeeehr wenigen Gedichten gewesen… Wie du mich verzückst, Wie du mich entrückst und beglückst, Nur, weil du in meine Richtung blickst! Weil deine Augen meine Spiegel sind, Dein Blick spielend in mich dringt, ja versinkt, Mich versenken lässt, Vergessen lässt. Weil dein Herz sich so Nach dem meinen anfühlt und Weil es meines … Ein Liebesgedicht 😉 weiterlesen

Kürzestgeschichte: Dieser Satz

Ein Satz kann es alles ändern. Ich kann dich ansehen und diesen Satz sagen, der so absurd in meinem Kopf klingt. Wie etwas, dass ich nie sagen könnte. Dass nie in diese Welt passen würde. Dabei sind es nur Laute, die mich verlassen. Wenn ich diesen einen Satz sage, regungslos dastehend, die Zeit rücksichtslos weiter laufend und doch für mich, für uns beide ins Stocken … Kürzestgeschichte: Dieser Satz weiterlesen